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#47 Jüdische Geschichte Kompakt – Intro zur 10. Staffel: Oktober Spezial

11:10
 
Kongsi
 

Herzlich Willkommen zur 10. Staffel des Podcast-Kanals Jüdische Geschichte Kompakt,

das Gemeinschaftsprojekt des MMZ in Potsdam (Miriam Rürup) und des IGdJ in Hamburg (Björn Siegel) rückt immer wieder neue Themen in den Vordergrund und eröffnet damit neue Blick auf jüdische Geschichte, Kultur, Sprache und vieles mehr.

Die neue Staffel der Podcast-Reihe setzt sich nun mit "Jüdischer Literatur" auseinander. Im Büchermonat Oktober widmet sich die Staffel in insgesamt vier Folgen den „Jüdischen Literaturen“ und geht dabei der ebenso grundlegenden wie komplexen Frage nach: Was heißt und zu welchem Ende studiert man Jüdische Literatur?

Als Hosts konnten Miriam Rürup und Björn Siegel gleich zwei Gastgeberinnen gewinnen und diese stellen ihnen die Idee hinter dieser besonderen Staffel kurz vor: wir, die Gastgeberinnen, sind Ulrike Schneider und Anna-Dorothea Ludewig, beide Literaturwissenschaftlerinnen und an der Universität Potsdam bzw. am Moses Mendelssohn Zentrum tätig. In einem gemeinsamen Seminar im Wintersemester 2022/2023 haben wir mit unseren Studierenden das Schreiben über Jüdische Literaturen im deutschsprachigen Feuilleton untersucht und uns dabei auf die Erwartungshaltungen und Zuschreibungen konzentriert, die sich in den Kritiken und Rezensionen zu Werken der Gegenwartsliteratur spiegeln. Ausgangspunkt dafür war ein Artikel in der Wochenzeitung Die Zeit aus dem Jahr 2020, in dem sich Laura Cazés und Jakob Baier unter der provokanten Überschrift „Deutsche, die auf Juden starren“ mit der Rezeption der erfolgreichen Miniserie „Unorthodox“ (basierend auf der gleichnamigen, 2012 erschienenen Autobiographie von Deborah Feldman) auseinandergesetzt haben, die von den Feuilletons (nicht nur) der deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften als faszinierender Einblick in eine sonst verborgene jüdische Welt gefeiert wurde. Die Verfasser:innen des Artikels kommen hingegen zu einem anderen Schluss. Sie sehen in den hymnischen Kritiken doch vornehmlich eine „Faszination für das exotische Jüdische, das eben auch die Funktion des Fremden behalten soll“.

Auch für jüdische Literaturen lässt sich im Feuilleton nach wie vor eine Faszination für das Exotische ebenso beobachten wie die Exponierung des ‚Fremden‘, des ‚Anderen‘: Das Beharren auf einer jüdischen Alterität, verbunden mit der Zuschreibung bestimmter Eigenschaften und Narrative, ist damit eben kein historisches, sondern ein nach wie vor aktuelles Phänomen. Dies kristallisierte sich bei der Analyse unterschiedlicher Formen der Literaturkritik im Verlauf des Seminars immer mehr heraus. Für die Podcaststaffel haben wir vier Beispiele ausgesucht, die uns geeignet erscheinen, unsere Überlegungen über die Universität hinauszutragen: In der ersten Folge ist der Schweizer Literaturwissenschaftler und Autor Alfred Bodenheimer bei uns zu Gast, der als Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte an der Universität Basel wirkt und mehrere Kriminalromane vorgelegt hat. Als Vermittler und Produzent „Jüdischer Literaturen“ hat er uns einen hochinteressanten Einblick in seine Arbeit gewährt. In Folge 2 befassen sich unsere Studentinnen Candice Mermet und Marlise Clément mit dem Erfolgsroman „Serge“ von Yasmina Reza, der 2021 auf Französisch und 2022 in deutscher Übersetzung erschien, und diskutieren miteinander die unterschiedlichen Rezeptionen in Frankreich und Deutschland. Für die dritte Folge konnten wir mit Eva Lezzi sprechen, die als Autorin jüdischer Kinder- und Jugendbücher als Pionierin im deutschsprachigen Raum gelten kann. Den Abschluss macht/unternimmt (dann wieder) ein studentisches Team: Sophie von Mariassy und Tino Schmidt konnten Sasha Marianna Salzmann zu ihren Schreib- und Theaterprojekten, den Themen Mehrsprachigkeit und jüdische Körper befragen. Alle vier Folgen regen hoffentlich dazu an, die Frage nach Jüdischen Literaturen ebenso spannend zu finden wie wir – und natürlich das ein oder andere Buch zu entdecken oder wieder zu lesen.

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Herzlich Willkommen zur 10. Staffel des Podcast-Kanals Jüdische Geschichte Kompakt,

das Gemeinschaftsprojekt des MMZ in Potsdam (Miriam Rürup) und des IGdJ in Hamburg (Björn Siegel) rückt immer wieder neue Themen in den Vordergrund und eröffnet damit neue Blick auf jüdische Geschichte, Kultur, Sprache und vieles mehr.

Die neue Staffel der Podcast-Reihe setzt sich nun mit "Jüdischer Literatur" auseinander. Im Büchermonat Oktober widmet sich die Staffel in insgesamt vier Folgen den „Jüdischen Literaturen“ und geht dabei der ebenso grundlegenden wie komplexen Frage nach: Was heißt und zu welchem Ende studiert man Jüdische Literatur?

Als Hosts konnten Miriam Rürup und Björn Siegel gleich zwei Gastgeberinnen gewinnen und diese stellen ihnen die Idee hinter dieser besonderen Staffel kurz vor: wir, die Gastgeberinnen, sind Ulrike Schneider und Anna-Dorothea Ludewig, beide Literaturwissenschaftlerinnen und an der Universität Potsdam bzw. am Moses Mendelssohn Zentrum tätig. In einem gemeinsamen Seminar im Wintersemester 2022/2023 haben wir mit unseren Studierenden das Schreiben über Jüdische Literaturen im deutschsprachigen Feuilleton untersucht und uns dabei auf die Erwartungshaltungen und Zuschreibungen konzentriert, die sich in den Kritiken und Rezensionen zu Werken der Gegenwartsliteratur spiegeln. Ausgangspunkt dafür war ein Artikel in der Wochenzeitung Die Zeit aus dem Jahr 2020, in dem sich Laura Cazés und Jakob Baier unter der provokanten Überschrift „Deutsche, die auf Juden starren“ mit der Rezeption der erfolgreichen Miniserie „Unorthodox“ (basierend auf der gleichnamigen, 2012 erschienenen Autobiographie von Deborah Feldman) auseinandergesetzt haben, die von den Feuilletons (nicht nur) der deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften als faszinierender Einblick in eine sonst verborgene jüdische Welt gefeiert wurde. Die Verfasser:innen des Artikels kommen hingegen zu einem anderen Schluss. Sie sehen in den hymnischen Kritiken doch vornehmlich eine „Faszination für das exotische Jüdische, das eben auch die Funktion des Fremden behalten soll“.

Auch für jüdische Literaturen lässt sich im Feuilleton nach wie vor eine Faszination für das Exotische ebenso beobachten wie die Exponierung des ‚Fremden‘, des ‚Anderen‘: Das Beharren auf einer jüdischen Alterität, verbunden mit der Zuschreibung bestimmter Eigenschaften und Narrative, ist damit eben kein historisches, sondern ein nach wie vor aktuelles Phänomen. Dies kristallisierte sich bei der Analyse unterschiedlicher Formen der Literaturkritik im Verlauf des Seminars immer mehr heraus. Für die Podcaststaffel haben wir vier Beispiele ausgesucht, die uns geeignet erscheinen, unsere Überlegungen über die Universität hinauszutragen: In der ersten Folge ist der Schweizer Literaturwissenschaftler und Autor Alfred Bodenheimer bei uns zu Gast, der als Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte an der Universität Basel wirkt und mehrere Kriminalromane vorgelegt hat. Als Vermittler und Produzent „Jüdischer Literaturen“ hat er uns einen hochinteressanten Einblick in seine Arbeit gewährt. In Folge 2 befassen sich unsere Studentinnen Candice Mermet und Marlise Clément mit dem Erfolgsroman „Serge“ von Yasmina Reza, der 2021 auf Französisch und 2022 in deutscher Übersetzung erschien, und diskutieren miteinander die unterschiedlichen Rezeptionen in Frankreich und Deutschland. Für die dritte Folge konnten wir mit Eva Lezzi sprechen, die als Autorin jüdischer Kinder- und Jugendbücher als Pionierin im deutschsprachigen Raum gelten kann. Den Abschluss macht/unternimmt (dann wieder) ein studentisches Team: Sophie von Mariassy und Tino Schmidt konnten Sasha Marianna Salzmann zu ihren Schreib- und Theaterprojekten, den Themen Mehrsprachigkeit und jüdische Körper befragen. Alle vier Folgen regen hoffentlich dazu an, die Frage nach Jüdischen Literaturen ebenso spannend zu finden wie wir – und natürlich das ein oder andere Buch zu entdecken oder wieder zu lesen.

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