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T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

4:31
 
Kongsi
 

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Alltagsszenen, wie zufällig aus dem Leben gegriffen: Ein Mann besichtigt den durch einen Erdrutsch verwüsteten Teil seiner Stadt – aus sicherer Entfernung. Er will sich nicht die Schuhe ruinieren.
Es war ja auch nicht so, als könnte ich mich irgendwie nützlich machen – es trieb kein Baum vorbei, in dessen Zweigen ein Kleinkind hing. Da war nur Schlamm. Eine gewaltige Schlammsuppe.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Im Zug spricht eine Frau mit einem freundlichen jungen Computernerd über das mörderi­sche Attentat an einer Schule. Er kannte den Täter:
Er hatte eine Seele. Eine große Seele.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Bei einem anderen Mann steht plötzlich sein unbekannter Sohn vor der Tür:
Der Junge war wie ein Hündchen, einer dieser Straßenköter in der Anzeige eines Tier­heim, dem alle Bedürftigkeit, der Herzschmerz und die Sehnsucht der Welt aus den Augen blutete.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Nichts Besonderes also – eigentlich. Die Menschen in diesen Geschichten sind durchweg gutwillig, doch so eingebunden in das eigene Leben, dass sie nur zu schnell an die Gren­zen ihres Mitgefühls stoßen. Irritierende Einbrüche versuchen sie wegzustecken wie einen lästigen Schluckauf, doch die Folgen sind – oft nur schwebend angedeutet - verheerend: Der junge Mann im Zug zeichnet das Psychogramm des Amokläufers als sei es ein Bild von sich selbst. Der distanzierte Beobachter wehrt in einer Bar eine aufdringliche, gestörte Frau ab – sie bringt sich um, Kopf auf den Schienen. Der uneheliche Sohn kehrt müde vor Trau­rigkeit in sein altes Leben als saufender Loser zurück. Sie haben eben Pech gehabt.
Ich spreche von Gnade - oder nennen Sie’s Glück, wenn Sie wollen. Ein stochastisches Glücksrad.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Der amerikanische Autor T.C.Boyle hat in seinen erfolgreichen Romanen schon viele As­pekte des ame­rikanischen Lebens ausgeleuchtet, mal in Form von Biographien, mal durch Konstellatio­nen, in denen ganze Gruppen durch aktuelle Probleme angezählt werden, wie zuletzt in „Blues Skies“ beim Thema Klimawandel. Boyles großartige Stories dagegen sind weit weniger bekannt, doch das erzählerische Ziel ist das gleiche, sogar noch prägnanter und fokussierter. „I walk between the raindrops“ zeigt Ausschnitte vom schwierigen Tanz seiner Protagonisten zwischen den Einschlä­gen: In „Die Hyäne“ verfällt ein ganzes Dorf durch kontaminiertes Mehl dem Wahnsinn; in „Nicht Ich“ verfolgt ein junger Lehrer hilflos die verbotenen Liebesbeziehungen von Kolle­ginnen mit minderjährigen Schülern – ein umgekehrtes “MeToo“; „Der dreizehnte Tag“ bringt die Erlösung von der qualvollen Quarantäne, die ein älteres Ehepaar während der Pandemie auf einem Kreuzfahrtschiff durchlitten hat – oder doch nicht?
Der Zauber des Augenblick hielt an, es war überaus schön. Aber dann (…) rang ich plötz­lich nach Luft. Im nächsten Moment musste ich husten und konnte nicht mehr aufhö­ren. (…)sah meiner Frau in die Augen und sagte:‘Es ist gleich vorbei’.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Die Stories – von Dirk van Gunsteren und Annette Grube virtuos übersetzt – sind zwar unterschiedlich in Qualität und Thema, doch gemeinsam ist ihnen der gelassene Erzählton: wie beiläufig, ohne dramatische Zuspitzungen. Und wenn doch mal Drama, kommt es auf Samtpfoten daher, durchtränkt vom trockenen, oft schwarzen Humor des Autors, der bei allem Verständnis für seine gebeutelten Protagonisten auch die Komik ihrer egozentri­schen Begrenztheit auslotet. Selbst in einer nicht weit entfernten Zukunft, die er in klei­nen Science Fiction-Ent­würfen schraffiert: die totale Überwachung durch den Staat oder die KI im Auto, die das Kommando übernimmt:
Mach die Tür auf.- „Ich halte das für unklug“.- Weißt du was? Das ist mir scheißegal. Hast du mich gehört? Ob du mich gehört hast?

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

„I walk between the Raindrops“ heißt 13 Spiele zwischen Realität und Vision, phantasievoll und klug, oft makaber, immer psychologisch treffsicher. Typische T.C. Boyle-Ge­schichten und Beweise seiner literarischen Souveränität.
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Es war ja auch nicht so, als könnte ich mich irgendwie nützlich machen – es trieb kein Baum vorbei, in dessen Zweigen ein Kleinkind hing. Da war nur Schlamm. Eine gewaltige Schlammsuppe.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Im Zug spricht eine Frau mit einem freundlichen jungen Computernerd über das mörderi­sche Attentat an einer Schule. Er kannte den Täter:
Er hatte eine Seele. Eine große Seele.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Bei einem anderen Mann steht plötzlich sein unbekannter Sohn vor der Tür:
Der Junge war wie ein Hündchen, einer dieser Straßenköter in der Anzeige eines Tier­heim, dem alle Bedürftigkeit, der Herzschmerz und die Sehnsucht der Welt aus den Augen blutete.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Nichts Besonderes also – eigentlich. Die Menschen in diesen Geschichten sind durchweg gutwillig, doch so eingebunden in das eigene Leben, dass sie nur zu schnell an die Gren­zen ihres Mitgefühls stoßen. Irritierende Einbrüche versuchen sie wegzustecken wie einen lästigen Schluckauf, doch die Folgen sind – oft nur schwebend angedeutet - verheerend: Der junge Mann im Zug zeichnet das Psychogramm des Amokläufers als sei es ein Bild von sich selbst. Der distanzierte Beobachter wehrt in einer Bar eine aufdringliche, gestörte Frau ab – sie bringt sich um, Kopf auf den Schienen. Der uneheliche Sohn kehrt müde vor Trau­rigkeit in sein altes Leben als saufender Loser zurück. Sie haben eben Pech gehabt.
Ich spreche von Gnade - oder nennen Sie’s Glück, wenn Sie wollen. Ein stochastisches Glücksrad.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Der amerikanische Autor T.C.Boyle hat in seinen erfolgreichen Romanen schon viele As­pekte des ame­rikanischen Lebens ausgeleuchtet, mal in Form von Biographien, mal durch Konstellatio­nen, in denen ganze Gruppen durch aktuelle Probleme angezählt werden, wie zuletzt in „Blues Skies“ beim Thema Klimawandel. Boyles großartige Stories dagegen sind weit weniger bekannt, doch das erzählerische Ziel ist das gleiche, sogar noch prägnanter und fokussierter. „I walk between the raindrops“ zeigt Ausschnitte vom schwierigen Tanz seiner Protagonisten zwischen den Einschlä­gen: In „Die Hyäne“ verfällt ein ganzes Dorf durch kontaminiertes Mehl dem Wahnsinn; in „Nicht Ich“ verfolgt ein junger Lehrer hilflos die verbotenen Liebesbeziehungen von Kolle­ginnen mit minderjährigen Schülern – ein umgekehrtes “MeToo“; „Der dreizehnte Tag“ bringt die Erlösung von der qualvollen Quarantäne, die ein älteres Ehepaar während der Pandemie auf einem Kreuzfahrtschiff durchlitten hat – oder doch nicht?
Der Zauber des Augenblick hielt an, es war überaus schön. Aber dann (…) rang ich plötz­lich nach Luft. Im nächsten Moment musste ich husten und konnte nicht mehr aufhö­ren. (…)sah meiner Frau in die Augen und sagte:‘Es ist gleich vorbei’.

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

Die Stories – von Dirk van Gunsteren und Annette Grube virtuos übersetzt – sind zwar unterschiedlich in Qualität und Thema, doch gemeinsam ist ihnen der gelassene Erzählton: wie beiläufig, ohne dramatische Zuspitzungen. Und wenn doch mal Drama, kommt es auf Samtpfoten daher, durchtränkt vom trockenen, oft schwarzen Humor des Autors, der bei allem Verständnis für seine gebeutelten Protagonisten auch die Komik ihrer egozentri­schen Begrenztheit auslotet. Selbst in einer nicht weit entfernten Zukunft, die er in klei­nen Science Fiction-Ent­würfen schraffiert: die totale Überwachung durch den Staat oder die KI im Auto, die das Kommando übernimmt:
Mach die Tür auf.- „Ich halte das für unklug“.- Weißt du was? Das ist mir scheißegal. Hast du mich gehört? Ob du mich gehört hast?

Quelle: T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories

„I walk between the Raindrops“ heißt 13 Spiele zwischen Realität und Vision, phantasievoll und klug, oft makaber, immer psychologisch treffsicher. Typische T.C. Boyle-Ge­schichten und Beweise seiner literarischen Souveränität.
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