#2 02 The Dreamers
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Buch gegen Maske getauscht. Zuhause kann man dann auch schon einmal die Maske der Scham, Hemmung und Kontrolle fallen lassen, sich purer Lust und Intimität hingeben. In Gilbert Aidairs „The Dreamers“, welches im Frühjahr 1968 spielt, einer Zeit geprägt von dem Drang nach sozialer und politischer Erneuerung, freunden sich die Zwillinge Théo und Isabelle mit dem amerikanischen Studenten Matthew an. Alle drei lieben das Cinémathèque Française, in dessen Reihen sie Nacht für Nacht Platz nehmen. Als das Cinémathèque jedoch schließen muss, ziehen sich Théo, Isabelle und Matthew nach und nach in eine hermetisch abgeschlossene Welt ihrer eigenen Schöpfung zurück, ihr eigenes Universum, ihr eigener Kokon.
Die obsessiven privaten Spielchen, Torturen, Demütigungen und sexuelle Kämpfe der drei passen zu der wilden und aufregenden Zeit der 68er Bewegung, die fernab von den drei, aber doch ganz nah ihren Lauf nimmt.
Gilbert Adair schafft es auf eine faszinierende, wunderschöne Art und Weise die exzentrische Dreiecksbeziehung, deren perverse Erotik es dennoch schafft, ihre eigene zerschlagene Reinheit zu bewahren, brillant in Worten und Bildern darzustellen.
Mehr könnt ihr in unserem Podcast erfahren, in welchem wir auch den Film von Bernado Bertolucci mit dem Buch vergleichen. Vielleicht könnt ihr ja gerade in diesen Zeiten, in denen wir uns selbst auch zurückziehen müssen und wenig erleben können, das Buch nutzen, um zumindest in eine neue, aufregende und spannende Welt der Worte und Imagination einzutauchen.
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