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Countdown Episode 2 - Taminas Freund Julian ist Verschwörungstheoretiker
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Tamina – noch 30 Tage 20:00
Ich sehe Julian schon am Bildschirm sitzen, als ich komme – bitte, lass das nicht schon
wieder eine seiner Verschwörungstheorien sein, mit denen er sich nächtelang beschäftigt. Er
will es einfach nicht wahrhaben.
Ich klopfe an die Seitentür. Es dauert ewig, bis er aufmacht. Als er da ist, falle ich ihm in
den Arm wie ein kraftloses Bündel.
„Schatz. Was ist passiert?“
„Ich wurde überfallen“, sage ich und drückt mein Tränen verschmiertes Gesicht in sein,
„sie wollten...sie wollten...“
„Ist ja gut“, sage ich und streiche ihr über die Stirn. „Jetzt ist es ja vorbei.“ Ja, aber es war
schlimm und das ist nichts, das einfach vorbei sein kann.
Immerhin schleppt er mich in das Badezimmer und verbindet meine Wunde. Der Schnitt
geht tief ins Fleisch, hat die Pulsader aber nicht getroffen.
„Sie wollten an meine Punkte“, sage ich.
„Schon krank, wozu ein Paar Satellitenbilder die Menschen machen“, sagt Julian,
nachdem ich ihm alles erzählt habe. Das ist alles. Als wäre das alles gar nicht wahr. Aber mir
ist das egal – ich will es wenigstens endlich tun, es endlich erlebt haben.
„Komm wir gehen ins Bett“, sagt Julian, „wir kuscheln uns unter die Decke und dann
zeige ich dir etwas, was dich sicher aufmuntern wird.“
„Ach ja?“, sage ich und zieht die Augenbraue hoch.
„Nein.“ Ich lache. „Nicht das. Ich meine etwas am Computer. Im Internet.“ Oh nein. Jetzt
fängt er wieder damit an. Das ist gar nicht gut.
Er zeigt mir eine Theorie – die Satellitenbilder wären im Studio nachbearbeitet und
außerdem haben die Kommunisten alles inszeniert, damit die Menschen merken, wie
unwichtig Geld ist, wenn sie nur noch wenig Zeit haben.
„Ja sicher“, sage ich, „warum nicht gleich die Illuminaten.“
„Jetzt sei doch nicht so“, sagt er und lässt den Arm um meine Schulter fallen. Irgendwie
finde ich es schon schön so.
„Irgendwie kann ich es aber auch verstehen“, sage ich vorsichtig.
„Was?“
25 episod