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#141 - Der ästhetische Konflikt in der Musik. Im Gespräch mit Barbara Venetikidou und Hans-Peter Achberger
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Barbara Venetikidou
- Seit 2018 Orchestermanagerin bei der Sächsischen Bläserphilharmonie,
- vorher professionelle Musikerin (Klarinettistin), z.B. Solo-Klarinettistin beim Landespolizeiorchester Brandenburg,
- anschließend Masterstudium in Kultur- und Medienmanagement an der FU Berlin.
Hans-Peter Achberger
- Musikstudium als Schlagzeuger und Dirigent
- Studium der Philosophie, Sinologie und Musikwissenschaft
- Seit 1985 tätig als Schlagzeuger und Dirigent am Opernhaus Zürich
- Masterstudium Mediation und Konfliktmanagement an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)
- Spezialausbildung als Familienmediator
- Tätigkeit als Schlichter bei einer kantonalen Schlichtungsbehörde
- Beisitzer in Bezirksarbeitsgerichten
Der ästhetische Konflikt im Kontext von weiteren Konfliktarten
Ein ästhetischer Konflikt unter Musikern bezieht sich auf Meinungsverschiedenheiten oder Diskussionen über künstlerische Vorlieben und Stilrichtungen in der Musik. Für Musiker stellt sich ein solcher Konflikt ganz ähnlich eines Wertekonfliktes dar. Dies kann auftreten, wenn Musiker unterschiedliche Auffassungen darüber haben, welche musikalischen Elemente, Genres oder Herangehensweisen am besten geeignet sind, um bestimmte musikalische Ziele zu erreichen. Solche Konflikte können sich auf Themen wie Genrezuordnung, Stilrichtungen, Arrangements, Texte und künstlerische Ausdrucksformen beziehen. Sie sind ein natürlicher Teil des kreativen Prozesses und können dazu beitragen, die Vielfalt und Innovation in der Musikwelt zu fördern, solange sie konstruktiv ausgetragen werden.
Ein Wertekonflikt tritt auf, wenn Personen oder Gruppen unterschiedliche Wertesysteme, Überzeugungen oder moralische Prinzipien haben, die in Konflikt miteinander stehen. Diese Konflikte können in verschiedenen Lebensbereichen auftreten, einschließlich der Politik, der Arbeitswelt, der Familie und der Gesellschaft im Allgemeinen. Wertekonflikte können sich auf Themen wie Ethik, Religion, Politik, soziale Gerechtigkeit und viele andere Aspekte beziehen.
Interessenkonflikte: Diese treten auf, wenn verschiedene Parteien unterschiedliche Interessen oder Ziele verfolgen, die miteinander in Konflikt stehen. Zum Beispiel, wenn zwei Mitarbeiter um eine Beförderung konkurrieren.
Beziehungskonflikte: Diese Art von Konflikten bezieht sich auf Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich auf Kommunikation, Vertrauen und Interaktion auswirken können. Konflikte zwischen Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern sind Beispiele für Beziehungskonflikte.
Macht- oder Hierarchiekonflikte: Diese treten auf, wenn Konflikte aufgrund von Ungleichheiten in der Macht oder Hierarchie zwischen den beteiligten Parteien entstehen. Dies kann in Organisationen, Unternehmen oder Institutionen auftreten.
Ressourcenkonflikte: Wenn es Streitigkeiten über begrenzte Ressourcen wie Geld, Zeit, Raum oder materielle Güter gibt, handelt es sich um Ressourcenkonflikte. Diese treten oft in wirtschaftlichen und organisatorischen Kontexten auf.
Kulturkonflikte: Unterschiede in kulturellen Hintergründen, Werten, Normen und Praktiken können zu Konflikten führen, insbesondere in multikulturellen Gesellschaften oder in globalen Organisationen.
Diese Konfliktarten, das muss man sich klarmachen, beschreiben unterschiedliche Beobachtungs- und Beschreibungszugänge zu einem Konfliktsystem. Mit diesen Titulierungen und Etikettierungen lassen sich vor allem die vorrangig in Streit stehenden Themenfelder aufgreifen und damit die Konfliktkommunikation spiegeln und paraphrasieren, als das sie echten Analysewert haben. Es gilt vor allem dem Trugschluss zu entgehen, als dass diese Typologie Rand- und Erkenntnisschärfe hat: Diese Konfliktarten sind nicht randscharf voneinander abgrenzbar. Es scheinen eher Ebenen zu sein, wie man über diesen Konflikt spricht oder sprechen könnte. Kurz: Auch diese Kategorien stehen zur Debatte, bedürfen der Deutung - sowohl von den Konfliktparteien als auch von Dritten, Beobachtern und Beratern.
Literatur:
- Achberger, Hans-Peter: Der Ohr-an-Ohr-Konflikt. Störungsmuster in der musikalischen Interaktion. Wolfgang-Metzner-Verlag, 2020
191 episod
#141 - Der ästhetische Konflikt in der Musik. Im Gespräch mit Barbara Venetikidou und Hans-Peter Achberger
Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.
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- vorher professionelle Musikerin (Klarinettistin), z.B. Solo-Klarinettistin beim Landespolizeiorchester Brandenburg,
- anschließend Masterstudium in Kultur- und Medienmanagement an der FU Berlin.
Hans-Peter Achberger
- Musikstudium als Schlagzeuger und Dirigent
- Studium der Philosophie, Sinologie und Musikwissenschaft
- Seit 1985 tätig als Schlagzeuger und Dirigent am Opernhaus Zürich
- Masterstudium Mediation und Konfliktmanagement an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)
- Spezialausbildung als Familienmediator
- Tätigkeit als Schlichter bei einer kantonalen Schlichtungsbehörde
- Beisitzer in Bezirksarbeitsgerichten
Der ästhetische Konflikt im Kontext von weiteren Konfliktarten
Ein ästhetischer Konflikt unter Musikern bezieht sich auf Meinungsverschiedenheiten oder Diskussionen über künstlerische Vorlieben und Stilrichtungen in der Musik. Für Musiker stellt sich ein solcher Konflikt ganz ähnlich eines Wertekonfliktes dar. Dies kann auftreten, wenn Musiker unterschiedliche Auffassungen darüber haben, welche musikalischen Elemente, Genres oder Herangehensweisen am besten geeignet sind, um bestimmte musikalische Ziele zu erreichen. Solche Konflikte können sich auf Themen wie Genrezuordnung, Stilrichtungen, Arrangements, Texte und künstlerische Ausdrucksformen beziehen. Sie sind ein natürlicher Teil des kreativen Prozesses und können dazu beitragen, die Vielfalt und Innovation in der Musikwelt zu fördern, solange sie konstruktiv ausgetragen werden.
Ein Wertekonflikt tritt auf, wenn Personen oder Gruppen unterschiedliche Wertesysteme, Überzeugungen oder moralische Prinzipien haben, die in Konflikt miteinander stehen. Diese Konflikte können in verschiedenen Lebensbereichen auftreten, einschließlich der Politik, der Arbeitswelt, der Familie und der Gesellschaft im Allgemeinen. Wertekonflikte können sich auf Themen wie Ethik, Religion, Politik, soziale Gerechtigkeit und viele andere Aspekte beziehen.
Interessenkonflikte: Diese treten auf, wenn verschiedene Parteien unterschiedliche Interessen oder Ziele verfolgen, die miteinander in Konflikt stehen. Zum Beispiel, wenn zwei Mitarbeiter um eine Beförderung konkurrieren.
Beziehungskonflikte: Diese Art von Konflikten bezieht sich auf Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich auf Kommunikation, Vertrauen und Interaktion auswirken können. Konflikte zwischen Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern sind Beispiele für Beziehungskonflikte.
Macht- oder Hierarchiekonflikte: Diese treten auf, wenn Konflikte aufgrund von Ungleichheiten in der Macht oder Hierarchie zwischen den beteiligten Parteien entstehen. Dies kann in Organisationen, Unternehmen oder Institutionen auftreten.
Ressourcenkonflikte: Wenn es Streitigkeiten über begrenzte Ressourcen wie Geld, Zeit, Raum oder materielle Güter gibt, handelt es sich um Ressourcenkonflikte. Diese treten oft in wirtschaftlichen und organisatorischen Kontexten auf.
Kulturkonflikte: Unterschiede in kulturellen Hintergründen, Werten, Normen und Praktiken können zu Konflikten führen, insbesondere in multikulturellen Gesellschaften oder in globalen Organisationen.
Diese Konfliktarten, das muss man sich klarmachen, beschreiben unterschiedliche Beobachtungs- und Beschreibungszugänge zu einem Konfliktsystem. Mit diesen Titulierungen und Etikettierungen lassen sich vor allem die vorrangig in Streit stehenden Themenfelder aufgreifen und damit die Konfliktkommunikation spiegeln und paraphrasieren, als das sie echten Analysewert haben. Es gilt vor allem dem Trugschluss zu entgehen, als dass diese Typologie Rand- und Erkenntnisschärfe hat: Diese Konfliktarten sind nicht randscharf voneinander abgrenzbar. Es scheinen eher Ebenen zu sein, wie man über diesen Konflikt spricht oder sprechen könnte. Kurz: Auch diese Kategorien stehen zur Debatte, bedürfen der Deutung - sowohl von den Konfliktparteien als auch von Dritten, Beobachtern und Beratern.
Literatur:
- Achberger, Hans-Peter: Der Ohr-an-Ohr-Konflikt. Störungsmuster in der musikalischen Interaktion. Wolfgang-Metzner-Verlag, 2020
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